Unsere Themen

Verkehrswende

Die Verkehrswende ist eines der zentralen Ansätze zur Erreichung der Klimaziele und steht damit auch im Mittelpunkt der Aktivitäten von Bielefeld pro Nahverkehr.

Dazu gibt es für Bielefeld den sogenannten SUMP. Das ist die Abkürzung für „Sustainable Urban Mobility Plan“; ins Deutsche übersetzt bedeutet das „Plan für nachhaltige städtische Mobilität“. Von dem im SUMP beschriebenen Ziel, den privaten Kraftfahrzeugverkehr auf die Hälfte zu reduzieren und auf die Verkehrsmittel des Umweltverbunds, bestehend aus Fußgängerverkehr, Radverkehr und öffentlichem Verkehr zu verlagern, ist Bielefeld noch sehr weit entfernt.

Im öffentlichen Personennahverkehr ist noch immer nicht das Niveau von 2019, dem Jahr vor der Pandemie, erreicht. Das macht deutlich, dass bezüglich der Weiterentwicklung und des Ausbaus des ÖPNV allein schon aus Kapazitätsgründen ein enormer Handlungsbedarf besteht.

In diesem Zusammenhang ist ebenfalls die bessere Verzahnung von Stadtentwicklung und Verkehrsentwicklung von eminenter Bedeutung.

Umsetzung des Nahverkehrsplans

Der im Dezember 2021 beschlossene Nahverkehrsplan für die Stadt Bielefeld bildet die wesentliche Grundlage für die kurz- und mittelfristige Gestaltung und Weiterentwicklung des öffentlichen Nahverkehrs in der Stadt.

Neben der Festlegung der weiteren Schritte zur Erreichung der gesetzlich verankerten Barrierefreiheit und der Entwicklung eines Ausbauplans für die Stadtbahn enthält der Nahverkehrsplan konkrete Standards und Maßnahmen für die in den nächsten Jahren zu ergreifenden Maßnahmen. Insbesondere sind dieses Angebotsverbesserungen im Stadtbahn- und Busnetz. Bielefeld pro Nahverkehr wird die inhaltliche und zeitliche Umsetzung der Maßnahmen kritisch begleiten.

Ausbau des StadtBahn-Netzes

Der Ausbau des für die Größe der Stadt Bielefeld derzeit noch relativ kleinen Stadtbahn-Netzes ist ein zentrales Anliegen von Bielefeld pro Nahverkehr.
In dem im Dezember 2021 vom Stadtrat beschlossenen Nahverkehrsplan für die Stadt Bielefeld ist festgelegt worden, einen Ausbauplan für die weitere Entwicklung des Stadtbahnnetzes zu erarbeiten. Diesbezüglich ist leider offensichtlich bisher wenig geschehen.

Bielefeld pro Nahverkehr wird sich weiterhin intensiv für die zügige Erstellung und politische Verabschiedung eines solchen Ausbauplans einsetzen.

Verbesserung des ergänzenden städtischen Busverkehrs

In einer Flächenstadt wie Bielefeld mit seinen vielen kleineren Ortsteilen und Siedlungen wird es auch bei einem massiven Ausbau der Stadtbahn Bereiche geben, die nur durch den Bus erschlossen werden können.

Das erfordert auch im Busverkehr qualitativ hochwertige Angebote mit an die Siedlungsstrukturen angepassten Fahrtenangeboten auch am Wochenende und in den Abendstunden, Beschleunigungsmaßnahmen zur Erreichung einer hohen Betriebsstabilität, was im Zubringerverkehr zur Stadtbahn von größter Bedeutung ist, sowie eine kundenorientierte ansprechende Ausstattung der Haltestellen.

Ausbau des regionalen Schienen- und Busverkehrs

Die heute schon hohen Pendlerzahlen steigen weiterhin an und auch die von den Pendlern zurückgelegten Wegstrecken nehmen stetig zu. Deshalb benötigt die Region umso mehr deutliche Verbesserungen im Schienenverkehr und in Bereichen ohne Schienenverbindungen eine massive Aufwertung des regionalen Busverkehrs.

Daher unterstützt Bielefeld pro Nahverkehr die Planung eines S-Bahn-Systems für den Großraum Bielefeld und setzt sich für neue Qualitätsmaßstäbe im Busverkehr ein.

Tarifgestaltung

Komplizierte Tarifstrukturen sind häufig eine große Barriere für die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel. Bielefeld pro Nahverkehr setzt sich daher für leicht eingängige Tarifangebote und sozial ausgewogene Tarifhöhen ein, um den Zugang zu Bahnen und Bussen zu erleichtern. Aktuell unterstützt Bielefeld pro Nahverkehr intensiv den dauerhaften Erhalt des Deutschlandtickets zu attraktiven Preisen. Dazu zählt auch die Einführung eines rabattierten Sozialtickets für einkommensschwache Bevölkerungsgruppen.

Fahrgastinformation und Marketing

Viele gute Beispiele haben gezeigt, dass durch eine gute Fahrgastinformation und intensives Image- und Produktmarketing viele Menschen zum Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel gewonnen werden konnten. Das ist in den meisten Fällen durchaus auch mit wirtschaftlichen Erfolgen für die Verkehrsunternehmen verbunden. Leider ist in Bielefeld das Marketing speziell für den öffentlichen Verkehr stark in den Hintergrund geraten. Deshalb setzt sich Bielefeld pro Nahverkehr intensiv dafür ein, wieder verstärkt durch gezielte Marketingaktionen das Image des ÖPNV zu stärken und mehr Menschen zum Umstieg auf Bahnen und Busse zu bewegen.

Verlängerung Linie 1

Die Verlängerung der Stadtbahnlinie 1 von der Senne bis nach Sennestadt ist das sicherlich wichtigste in der Planung befindliche Einzelprojekt zur Erweiterung des Stadtbahnnetzes. Leider erstreckt sich der Planungsprozess über einen schon sehr langen Zeitraum.

Bielefeld pro Nahverkehrs wird weiterhin auf einen zügigen Fortschritt der Planungen drängen und den weiteren Planungsprozess kritisch begleiten.

Umbau Jahnplatz

Die Umgestaltung des Jahnplatzes ist im August 2022 abgeschlossen worden. Bei zahlreichen „Details“ wie beispielsweise der sinnvollen Belegung der weit auseinander liegenden Haltestellen durch die verschiedenen Buslinien, der Fahrgastinformation an den Haltestellen, der Kennzeichnung der Radwege in den Haltebereichen der Busse, der Bevorzugung des Busverkehrs an den Signalanlagen und allgemein der Orientierung auf dem Platz gibt es zahlreiche Kritikpunkte seitens Bielefeld pro Nahverkehr, die noch nicht ausgeräumt sind. Bielefeld pro Nahverkehr wird weiterhin auf wichtige Nachbesserungen drängen.

Beschleunigung

Kurze Fahrtzeiten und eine hohe Betriebsstabilität sind wichtige Qualitätskriterien im öffentlichen Verkehr. Um diese zu erreichen, sind eine konsequente Bevorzugung von Bahnen und Bussen an Lichtsignalanlagen und die Einrichtung von Busspuren an kritischen Punkten eine wesentliche Voraussetzung. In vielen Fällen stehen sinnvolle Beschleunigungsmaßnahmen bei den oft begrenzten Straßenräumen im Konflikt mit anderen Nutzungsansprüchen.

Bielefeld pro Nahverkehr setzt sich aktiv dafür ein, dass insbesondere bei Umgestaltungen von Straßenräumen der öffentliche Verkehr mit hoher Priorität behandelt wird.

Barrierefreiheit

Die eigentlich selbstverständliche Barrierefreiheit im öffentlichen Verkehr ist im Herbst 2012 auch gesetzlich verankert worden (Personenbeförderungsgesetz § 8) und sollte nach den Vorgaben bereits zum 1. Januar 2022 vollständig erreicht sein. Vieles konnte in Bielefeld schon umgesetzt werden, aber insbesondere im Busnetz gibt es noch viele Haltestellen, die nicht entsprechend umgebaut sind.

Der im Dezember 2021 vom Rat beschlossene Nahverkehrsplan legt fest, in welchen Schritten die komplette bauliche Barrierefreiheit erreicht werden soll. Bielefeld pro Nahverkehr wird die Umsetzung der Maßnahmen kritisch begleiten und sich darüber hinaus auch andere wichtige Aspekte der Barrierefreiheit, beispielsweise bezüglich einer für alle gut zugänglichen Fahrgastinformation, im Blick haben.

Finanzierung des ÖPNV

Eine wichtige Voraussetzung für ein gutes Nahverkehrsangebot ist eine ausreichende Finanzierung durch Bund, Länder, Kreise und Kommunen. Soll die Verkehrswende gelingen, müssen diese Mittel trotz angespannter Haushaltslage deutlich ausgeweitet werden. Wie schwierig dieses ist, zeigen die aktuellen Diskussionen über die Finanzierung des Deutschlandtickets.

Bielefeld pro Nahverkehr wird diese Thematik kritisch begleiten und öffentlich für eine Erhöhung der finanziellen Mittel werben.