6.2.2019

Warum kommt die Planung der Verlängerung der Linie 1 nicht voran?

In einem Artikel vom 01.02. hat die NW über Schwierigkeiten bei der Planung der Linie 1 nach Sennestadt berichtet. Wie es scheint, gibt es bei den Gesprächen mit dem Landesbetrieb Straßen NRW keinerlei Fortschritt. Im Gegenteil tauchen wieder Forderungen auf, die für überwunden galten, z.B. die Forderung des Landesbetriebs nach Tempo 70 auf der Paderborner Straße. „Bielefeld pro Nahverkehr“ hat dazu Stellung genommen. Die Tageszeitungen haben am 05.02. über diverse Reaktionen auf die Konflikte berichtet.

Pressemitteilung zu dem Bericht „Mühselige Stadtbahn-Planung" vom 1.2.2019

„'Mühselig' nennt die Autorin des Berichts die Stadtbahn-Planung. Mir treibt der Bericht die Zornesröte ins Gesicht.", sagt Dr. Godehard Franzen, Vorsitzender von „Bielefeld pro Nahverkehr": „Den Sinn des Baus der A33 sehe ich vor allem darin, die B68, jetzt L756, zu entlasten und damit eine stadtverträgliche Umgestaltung vor allem der Ortsdurchfahrten zu ermöglichen. Nach meiner Kenntnis ist dieses Ziel im entsprechenden Regionalplan auch ausdrücklich festgeschrieben." Das sei aber für den Landesbetrieb Straßen NRW offensichtlich ohne Bedeutung. Er halte unbeirrt an dem bisherigen Ausbaustandard für die L756 fest. Dabei verschanze er sich hinter den Formalia eines Regelwerks (RAL), das in anderen Teilen des Landes sehr viel flexibler und problembezogener angewandt werde. „Wenn wir unsere Stadt attraktiv weiterentwicklen wollen, dann muss Schluss sein mit dem sektoralen Denken à la Landesbetrieb.", krisitiert Franzen: „Wir brauchen eine integrierte Planung, die gleichberechtigt die Belange von Fußgängern, Radfahrern und ÖPNV-Nutzern berücksichtigt."

Völlig unverständlich findet Franzen die Aussage des Landesbetriebs, es werde bei Tempo 70 auf der Paderborner Straße bleiben: „ Alle haben mit dem Bau der A33 die Hoffnung verbunden, in Sennestadt die massive Trennwirkung der L756 zwischen Nord- und Südstadt aufzuheben. Die Planung des Baugebietes Schillinggelände setzt darauf. Mit Tempo 70 und wohlmöglich weiterhin vier Fahrspuren geht das definitiv nicht."

Es sei nicht erkennbar, dass der Landesbetrieb auch nur ein Jota von seinen Maximalpositionen abrücke. „Das ist eine rückwärtsgewandte Planungsphilosophie.", resümiert Franzen: „So kann man keine zukunftsfähige Stadt entwickeln."

„Bielefeld pro Nahverkehr" bedauert es, dass die Stadt sich nicht ernsthaft um die Übernahme der Baulast für die L756 bemüht habe. Das hätte der Stadt diese Planungsprobleme erspart.

Dr. Godehard Franzen
Vorsitzender

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1)
WestfalenBlatt, 19.04.2018. Texte und Fotos aus dem WestfalenBlatt sind urheberrechtlich geschützt. Weiterverwendung nur mit schriftlicher Genehmigung der Redaktion. https://www.westfalen-blatt.de
2)
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