19.11.2019 | allgemeines

Scharfe Kontroverse um Kosten der Verkehrswende

Die Presse hat am Freitag, den 15.11., über ein bisher unter Verschluss gehaltenes Gutachten berichtet, dass hohe Kosten für den ÖPNV-Ausbau mit wenig Wirkung bei der Verkehrsmittelwahl benennt.

Das Karlsruher Consulting-Unternehmen PTV hat mit einem Modell errechnet, dass selbst bei maximalem Ausbau des ÖPNV nur geringe Fahrgastzuwächse zu erwarten seien. Der Anteil des ÖPNV an den täglichen Wegen würde nur von derzeit 14 % auf ca. 18 % steigen. Dabei würden die Investkosten bei 2 Mrd€ liegen und die Betriebskosten auf deutlich mehr als 100 Mio€ pro Jahr steigen.

Das PTV-Gutachten wird seit Monaten unter Verschluss gehalten. In drei nicht-öffentlichen Informationsveranstaltungen am 23. bis 25. Sept. wurden die wesentlichen Ergebnisse vorgetragen. Nun sind sie „durchgesickert", was eigentlich niemanden wundern dürfte. „Bielefeld pro Nahverkehr" hält die Geheimniskrämerei von Verwaltung und Teilen der Politik für grundfalsch. Dazu der Vereinsvorsitzende Dr. Godehard Franzen: „So kann man das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger nicht gewinnen. Der Prozess der Verkehrswende benötigt maximale Transparenz."

Die reflexartige Reaktion von CDU und FDP, jetzt die Verkehrswende zu stoppen, hält „Bielefeld pro Nahverkehr" für unangebracht. Franzen: „Gutachten sind Hilfsmittel für politische Entscheidungen und Planungen der Verwaltung, mehr nicht. Sie verkünden keine dogmatischen Wahrheiten. Verwaltung, Politik und natürlich auch die Zivilgesellschaft sollten sich sachbezogen mit dem PTV-Gutachten auseinandersetzen. Voreilige Schlussfolgerungen sind nicht angebracht."

Nach Auffassung von „Bielefeld pro Nahverkehr" ist eine Verkehrswende unausweichlich, weil die Art und Weise, wie derzeit Mobilität organisiert ist, nicht zukunftsfähig ist. Franzen: „Wir sind für einen Wettstreit der besten Ideen und Konzepte für eine wirklich wirksame Verkehrswende. Es gibt viele Städte, die viel weiter sind als wir. Wir sollten erhebliche Anstrengungen unternehmen, nicht länger das Schlusslicht zu sein."

„Bielefeld pro Nahverkehr" dokumentiert einige Berichte und eine Presseerklärung des Vereins.

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1) Neue Westfälische, 04.04.2018. Texte und Fotos aus der Neuen Westfälischen sind urheberrechtlich geschützt. Weiterverwendung nur mit schriftlicher Genehmigung der Redaktion. http://www.nw.de
2) WestfalenBlatt, 19.04.2018. Texte und Fotos aus dem WestfalenBlatt sind urheberrechtlich geschützt. Weiterverwendung nur mit schriftlicher Genehmigung der Redaktion. http://www.westfalen-blatt.de

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