15.03.2019 | allgemeines

Stadtrat beschließt Leitbild für Verkehrswende

Der Rat der Stadt hat am 14. März nach kontroverser Diskussion ein Leitbild für eine neue Mobilitätsstrategie („Verkehrswende“) beschlossen. SPD, Grüne, Piraten/Bürgernähe und Linke stimmten einem Antrag der sog. Paprika-Koalition zu, dagegen stimmten CDU, FDP und „Bielefelder Mitte“.

„Bielefeld pro Nahverkehr" begrüßt die Beschlussfassung, weil sie klare Zielvorgaben für die weitere Verkehrsentwicklungsplanung formuliert. Dazu Dr. Godehard Franzen, Vorsitzender von „Bielefeld pro Nahverkehr": „Wer vorurteilsfrei die Entwicklung des Verkehrs in unseren Großstädten in den letzten drei Dekaden verfolgt hat, kann die Augen nicht davor verschließen, dass die Städte immer mehr im Autoverkehr ersticken. Die Emission von Schadstoffen, klimaschädlichem CO2 und Lärm, der Verbrauch von Fläche und Ressourcen zwingen zu einem Umdenken. Wenn wir unsere Stadt als Lebensraum mit hoher Aufenthaltsqualität erhalten wollen, müssen wir erhebliche Anstrengungen unternehmen, den Autoverkehr deutlich zu reduzieren und zugleich ein Höchstmaß an Mobilität mit anderen Verkehrsmitteln zu gewährleisten. Dazu müssen die Verkehrsmittel des Umweltverbunds (ÖPNV, Fahrrad und Zufußgehen) gezielt gefördert und Anreize für die Autonutzung abgebaut werden. Das erfordert einen gesamtgesellschaftlichen Umdenkungsprozess. Ohne Verhaltensänderungen kann die Verkehrswende nicht gelingen. Alle Bürgerinnen und Bürger sind eingeladen, sich an dem Prozess zu beteiligen."

„Bielefeld pro Nahverkehr" bedauert es sehr, dass es im Stadtrat keine einvernehmliche Verabschiedung des Leitbilds gegeben hat. Franzen: „Andere Städte – z. B. Bremen oder Freiburg oder Münster – machen uns vor, dass sich die politischen Parteien auch bei unterschiedlichen verkehrspolitischen Grundeinstellungen auf gemeinsame Ziele und ein gemeinsames Handlungsprogramm für eine Verkehrswende verständigen können. Wir hoffen, dass das im weiteren Verfahren auch in Bielefeld gelingt. Dazu ist eine intensive Kommunikation zwischen den Parteien, den relevanten Verbänden/Organisationen und der Zivilgesellschaft erforderlich."

Nach der Verabschiedung des Leitbilds geht es nun darum, ein Handlungsprogramm zu entwickeln, mit dem die Ziele des Leitbilds umgesetzt werden. Das soll nach den Aussagen der Stadtverwaltung jetzt zeitnah starten.

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1) Neue Westfälische, 04.04.2018. Texte und Fotos aus der Neuen Westfälischen sind urheberrechtlich geschützt. Weiterverwendung nur mit schriftlicher Genehmigung der Redaktion. http://www.nw.de
2) WestfalenBlatt, 19.04.2018. Texte und Fotos aus dem WestfalenBlatt sind urheberrechtlich geschützt. Weiterverwendung nur mit schriftlicher Genehmigung der Redaktion. http://www.westfalen-blatt.de

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