08.12.2018 | allgemeines
„Dass die medizinische Fakultät rund um die Morgenbreede entwickelt werden soll, finden wir mehr als irritierend.“, sagt Dr. Godehard Franzen, Vorsitzender von „Bielefeld pro Nahverkehr“ zu den Planungen der Universität, über die in der Presse ausführlich berichtet wurde. Franzen verweist darauf, dass die Planung des neuen Universitätscampus nicht zuletzt damit begründet wurde, dass es auf dem Stammgelände der Universität nicht genügend Entwicklungsmöglichkeiten gebe. „Der Campus wurde mit einem aufwendigen Wettbewerb geplant und entwickelt. Integraler Bestandteil sollte eine hochwertige ÖPNV-Erschließung durch die Verlängerung der Linie 4 zum Campus-Nord sein. Und jetzt soll die medizinische Fakultät an einen Standort, wo allenfalls eine mittelmäßige Anbindung mit Bussen möglich ist!“ Franzen erinnert daran, dass der Oberbürgermeister noch vor wenigen Monaten mitgeteilt habe, dass mit der Campus-Verlängerung der Linie 4 im nächsten Jahr begonnen werde. „Soll die Stadtbahn leer zum Campus-Nord fahren?“, empört sich Franzen.
Bielefeld mache sich auf den Weg zu einer neuen Mobilitätsstrategie, deren entscheidendes Ziel es sei, den Verkehr effizient und umwelt- und klimaschonend zu organisieren. Dazu gehöre eine integrierte Stadtentwicklung, die bei allen größeren Projekten und Baugebieten von vorne herein die ÖPNV-Erschließung einbeziehe. „Was hier passiert, hat mit integrierter Planung nichts zu tun. Bei allem Verständnis für Sachzwänge bei der Zeit- und Kostenplanung halten wir es für unverantwortlich, die ÖPNV-Erschließung unter ‚ferner liefen‘ zu behandeln. Eine schlechte ÖPNV-Anbindung wirkt sich Jahrzehnte negativ aus. Die volkswirtschaftlichen Folgekosten sind hoch. Nach unserer Auffassung gehört die medizinische Fakultät in die Nähe der Stadtbahn auf den Campus-Nord.“, fordert Franzen.
Dr. Godehard Franzen
Vorsitzender
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