Visionen

Das Rückgrat des Nahverkehrs in Bielefeld ist die StadtBahn. Ihr Ausbau ist der entscheidende Schlüssel für die Verbesserung des Nahverkehrs. moBiel hat dazu ein Konzept „moBiel 2030“ vorgelegt. Die Umsetzung dieses Konzeptes in den nächsten zwei Jahrzehnten ist eine große Herausforderung.


Das Rückgrat des Nahverkehrs in Bielefeld ist die StadtBahn. Ihr Ausbau ist der entscheidende Schlüssel für die Verbesserung des Nahverkehrs.


moBiel hat 2008 eine Zukunftsvision vorgelegt, „moBiel 2030“. Durch Verlängerung und Neubau von StadtBahn-Linien könnte die Zahl der Fahrgäste bis 2030 nahezu verdoppelt werden.

Zukunftsvision „moBiel 2030“

Die schrittweise Umsetzung dieser Vision würde zwangsläufig auch eine Anpassung des Buskonzepts zur Folge haben: etablierte Buslinien würden durch StadtBahn-Linien ersetzt, die freien Kapazitäten könnten für Quartierbusse genutzt werden, um die Feinerschließung in der Fläche zu verbessern.

Ist „moBiel 2030“ eine Vision oder eine Illusion? Das hängt allein vom politischen Gestaltungswillen ab.

Allerdings: die Herausforderung ist groß, für die aufwändigen Planungsprozesse und für die Finanzierung. moBiel nennt als Größenordnung für die Investitionskosten 200 bis 300 Mio. €. Das hört sich gewaltig an. Auf 20 Jahre verteilt ergeben sich pro Jahr Kosten von 10 bis 15 Mio. €. Das ist eine Größenordnung, die aus dem Rahmen dessen heraus fällt, was aus dem Haushalt einer Großstadt finanziert werden kann.

Trotzdem, gesamtwirtschaftlich sind die Kosten sogar eher als bescheiden anzusehen. Zum Vergleich: Aus den privaten Haushalten werden für die privaten Autos der Bielefelder und Bielefelderinnen pro Jahr über 400 Mio. € ausgegeben (die Zahl ist grob nach Plausibilität geschätzt; genaue Erhebung sind nicht verfügbar). Auf die Fahrten innerhalb von Bielefeld dürfte davon mehr als die Hälfte entfallen. Das relativiert die hohe Summe für die Realisierung von „moBiel 2030“.


Deutliche Verbesserungen im Nahverkehr Bielefelds sind nur erreichbar, wenn es eine Investitionsoffensive gibt. Bielefeld allein kann sie nicht schultern. Die Stadt ist auf die Unterstützung durch Fördermittel des Bundes und des Landes angewiesen. In den letzten zehn Jahren sind die öffentlichen Mittel für die Förderung des ÖPNV reduziert worden. Besonders schmerzlich war die Reduktion der Zuschüsse für Schülerfahrkosten und die Freifahrten von Behinderten um ca. 20%. Hier ist dringend eine Wende notwendig, nicht zuletzt aus Gründen des Klimaschutzes.



Der Nahverkehr durch Busse und StadtBahnen ist eingebettet in den regionalen Schienenverkehr. Seit Gründung des Verkehrsverbundes sind die Betriebsleistungen und die Fahrgastzahlen enorm gesteigert worden. Aber auch hier sind dringend weitere Investitionen erforderlich. Der Ausbau der Sennebahn auf einen dem Haller Willem vergleichbaren Standard ist überfällig, die Renovierung vieler Bahnhöfe ebenso. Es kann eigentlich nicht sein, dass die DB AG Stationsgebühren für Bahnhöfe kassiert, die restlos verlottert sind, wie z. B. die Bahnhöfe in Brake und Brackwede.